Markt aktuell

Südeuropa interessiert sich sehr für Käse

Relativ gute Milchpreise nicht kostendeckend

Während das Vereinigte Königreich laut ZMB Zentrale Milchmarktberichterstattung eine expansive Anlieferung von plus 5,7 Prozent im Vergleich zum Mai 2024 meldet, sinken die Milchmengen in Deutschland und Frankreich weiter.

 

In Deutschland wurden nochmals 1,2 Prozent weniger als in der Vorjahreswoche erfasst, in Frankreich wurde die Vorjahreslinie um 2,7 Prozent unterschritten. Der Absatz von abgepackter Butter hat sich etwas beruhigt nach einem lebhaften Verlauf Anfang Juli, er bewegt sich nun in ferienbedingt normalen Bahnen. Die Notierungen der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten vom 16. Juli liegen unverändert zwischen 7,30 und 7,80 €/kg. Bei Blockbutter agieren die Einkäufer auch für das kommende Quartal bislang abwartend. Die Notierung in Kempten wurde leicht auf 7,25 bis 7,40 € zurückgenommen.

Angebot und Nachfrage auf dem Schnittkäsemarkt halten sich der ZMB zufolge die Waage. Die Nachfrage wird als gut eingeschätzt. Das Kaufinteresse für Schnittkäse in Südeuropa ist aufgrund der Urlaubszeit hoch. Für die nächsten Wochen wird mit einem Rückgang der Bestände bei saisonal sinkender Produktion gerechnet. Zudem wird bei sommerlichen Temperaturen mehr Rohstoff für die Herstellung von Mozzarella benötigt.

Die Abverkäufe von Molkereiprodukten im Lebensmitteleinzelhandel sind laut Handelspanel NielsenIQ überwiegend höher ausgefallen als im Vorjahr, mit Ausnahme von Streichfetten. Entsprechend gaben die Verbraucher weniger Geld beispielsweise für Butter aus, während die Ausgaben für Käse stiegen. Teurer wurden im Vergleich zum Vorjahresmonat konventionelle Trinkmilch, Butter und Käse. Etwas günstiger waren Bio- und Weidemilch.

Der aktuelle Milch Marker Index der MEG Milch Board liegt bei 124. Die Erzeugungskosten (Stand: April 2025) erhöhten sich seit dem letzten Stichmonat Januar 2025 um 3 Punkte oder 1,42 ct/kg. Die Milchauszahlungspreise für die Erzeuger sind zwar ebenfalls leicht angestiegen und betrugen im April 53,02 ct/kg. Dies reichte jedoch nicht aus, um die durchschnittlichen Produktionskosten von 57,20 ct/kg zu decken. Es wird also weiter mit Betriebsaufgaben zu rechnen sein. Tiere sind wegen der Blauzungenkrankheit sehr knapp. (agrarzeitung)